Sie haben es vielleicht noch nie bemerkt, aber genau wie bei unserer Alltagskleidung gibt es auch bei medizinischen Uniformen Modetrends. Das mag überraschend erscheinen, da medizinische Uniformen in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen bestimmten Richtlinien entsprechen müssen und es üblich ist, dass alle Angehörigen der Gesundheitsberufe ähnliche und meist schlichte Uniformen tragen. In Privatpraxen (z. B. bei Zahnärzten, Physiotherapeuten, Tierärzten, Allgemeinmedizinern usw.) gibt es jedoch tatsächlich Trends in der medizinischen Kleidung, und diese nehmen immer mehr zu!
Ob praktische Fragen, veränderte soziale Normen oder Komfort und Ästhetik – die medizinische Kleidung hat sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt. Sie wurde immer komfortabler und passt sich den vielfältigen Bedürfnissen und Vorlieben ihrer Trägerinnen an. Werfen wir also einen Blick auf die verschiedenen Stile der Krankenschwesteruniformen vom letzten Jahrhundert bis heute.
Beginnen wir mit dem Pflegestil während des Ersten Weltkrieges.


Zu dieser Zeit war die Gesellschaft tief religiös geprägt und Sittsamkeit wurde hoch geschätzt. Um den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen, orientierte sich die Kleidung von Ärztinnen, Krankenschwestern und anderen weiblichen Gesundheitsfachkräften jener Zeit an der klassischen Damenkleidung. Bodenlange Röcke und Kleider, lange Ärmel – von Frauen wurde erwartet, von Kopf bis Fuß bedeckt zu sein. Selbst die Haare mussten bedeckt sein. Doch wie unterschieden sich Krankenschwestern von anderen Frauen? Durch eine Schürze, ein mit einem Kreuz besticktes Abzeichen und eine weiße Kopfbedeckung. Diese optischen Merkmale machten sie in den Augen anderer erkennbar und prägten sie.
Wie war es mit Krankenschwestern im Zweiten Weltkrieg? Was trugen sie in den 1950er Jahren?

In der Nachkriegszeit trugen Frauen generell nur noch wenige Hosen. Deshalb trugen Krankenschwestern einheitliche weiße Kittel über Röcken, die zwar inzwischen etwas kürzer waren, aber fast immer von blickdichten Strumpfhosen begleitet wurden, um die Figur zu wahren.
Erst etwa zwanzig Jahre später begann sich der medizinische Stil zu entfalten. Allerdings blieb er noch etwas zaghaft...
Wie war der Stil in den 1970er Jahren?


Gab es in den 1980er Jahren einen signifikanten Unterschied bei den medizinischen Uniformen?

Der drastische Wandel der 1990er Jahre.

Erst in den 1990er Jahren zeichneten sich radikale Veränderungen ab: Lange Röcke wurden ersetzt, und in dieser Zeit begannen Krankenschwestern, Hosen zu tragen. Hosen waren bequemer und praktischer für die langen und anstrengenden Arbeitstage, und man trug keine Röcke oder Kleider mehr. Auch die Kopfbedeckung wurde vollständig abgeschafft. Obwohl sie wahrscheinlich als ziemlich unbequem empfunden wurde, war eines sicher: Krankenschwestern wurden ohne sie bevorzugt!
Mode nach der Jahrtausendwende bis heute.


Medizinische Kittel sind mittlerweile auch in leuchtenden Farben und Mustern erhältlich. Wie Alltagskleidung sind sie für verschiedene Körpertypen konzipiert und bestehen aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften (z. B. schweißabweisendes Gewebe, 100 % Baumwolle, dehnbares Material oder Materialien, die für empfindliche Haut geeignet sind).
Dank Forschung und Entwicklung im Bereich medizinischer Textilien sind neue OP-Bekleidung und medizinische Bekleidung auf den Markt gekommen. Das Ziel? Den Bedürfnissen des medizinischen Fachpersonals gerecht zu werden, die Kleidung an deren Bedürfnisse anzupassen, sicherzustellen, dass Personen jeder Körperform die passende Kleidung finden (mit OP-Größen von XXS bis 5XL) und die Auswahl durch eine Vielzahl von Farben, Formen und Materialien zu erweitern.
Eines ist sicher: Die modische Weiterentwicklung der medizinischen Berufskleidung ist eine hervorragende Nachricht für das medizinische Personal. Sie können nicht nur ihre Kleidung freier wählen, sondern auch ihre Persönlichkeit durch zahlreiche Farboptionen zum Ausdruck bringen. Das trägt nicht nur dazu bei, dass sie sich in ihrer Kleidung wohlfühlen, sondern verschönert auch den Tag aller, denen sie begegnen.